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Judith Bader zur Austellungseröffnung "Schriftbilder" in der Städtischen Galerie Traunstein

Die Mitteilung im Verborgenen

In vielen seiner Arbeiten verwendet Rudi Pflügl Elemente von Schriftzügen und das geschriebene Wort als einen grafisch ästhetischen Faktor. Es ist eine Phantasieschrift, die der Zeichner einsetzt, undechiffrierbar auch dort, wo das Auge des Betrachters bekan¬nte Buchstaben zu erkennen meint. Der als unzulänglich empfundenen gesprochenen Sprache wird somit das flüssige, "schön" wirkende Schriftbild entgegengesetzt, das gera¬dezu makellos in rhythmischer Gleichmäßigkeit das Blatt überzieht. Wie ein Seismograph dokumentiert der Zeichenstift, der mühelos über das Papier gleitet, die Bewegungen innerer Auseinandersetzung in direkter Weise. Ästhetische Überlegungen und psychische Empfindungen werden dadurch unmittelbar umgesetzt und zu Papier gebracht. Dieses Vorsichhinschreiben, diese Form der ecriture automatique, geschieht in einem Prozess, in dessen Verlauf der Stift fast nicht mehr abgesetzt wird. So raumgreifend ist der Mitteilungsdrang, dass er ein Eigenleben von geradezu ausufernder Dynamik entwickelt. Deshalb grenzt der Künstler die Schriftform ein, bringt sie "in Ordnung" durch formale Systematisierungen, durch Koordinaten und gliedernde Schwarzweißkontraste. Die Mitteilung wird von konkreten ablesbaren Inhalten befreit, oder die Chiffren erschei¬nen wie hinter einem milchigen, dennoch transparenten Vorhang vor einem direkten, visuellen Zugriff geschützt.
Es ist eine merkwürdige, höchst spannende Ambivalenz von Offenbarung und Ver¬schleierung, von Mitteilung und der Verhinderung derselben, die die Schriftbilder von Rudi Pflügl charakterisiert. Vor dem Hintergrund dieser Schriftbilder ist die Serie von Sieb¬drucken zu sehen als ein weiteres Vorantreiben der Abstrahierung von Schrift. Die Schriftkürzel, als solche gar nicht mehr wieder zu erkennen, sind zu Farbflecken geronnen, die auf der Netzhaut ein irritierendes Flirren verursachen. Die Schriftbilder sind Verort¬ungen und Lebenszeichen des künstlerischen Ichs, sie sind Standortbestimmung und Mitteilung ebenso wie der gelungene Versuch eine eindeutige, als Einengung empfun¬dene Fixierung, Festlegung und Festschreibung zu verhindern.
In den Collagen von Rudi Pflügl werden Materialien, losgelöst von ihren ursprüng¬lichen Zusammenhängen, in einen neuen Kontext gestellt. Es dominiert auch hier der Kontrast von Hell und Dunkel, Schwarz und Weiß, Farbe gelangt nur ausgesprochen zurückhaltend, einzelne Akzente setzend, zum Einsatz. Die Papiere werden zerrissen, zerknüllt, neu zusammengesetzt und übermalt. Rudi Pflügl wählt für seine Collagen bevorzugt ein mit Punkt- oder Würfelrastern übersätes Papiermaterial, das in seiner flächendeckenden Musterung durchaus an die gestalterische Ästhetik seiner Schrift¬bilder und Siebdrucke anknüpft.
Betrachten wir die Fotografien von Rudi Pflügl, so lassen sich im wesentlichen zwei thematische Gruppen finden: Akt- und Naturaufnahmen. Kennzeichnend für beide Themen ist wiederum der Blick auf das Details, auf den besonderen Ausschnitt. Her¬ausgenommen aus dem Gesamtzusammenhang Menschenkörper oder Naturland¬schaft ergibt sich eine auffällige Kongruenz und Austauschbarkeit zwischen den dargestellten Elementen. Wie eine atmende, pulsierende Haut liegt der Wasserspiegel vor uns, Steine gewinnen stoffliche, organische Oberflächenqualitäten und körperhafte Formen, während Schulter- und Rückenpartien des weiblichen Leibes zu kompakten, geometrischen Formen werden. Die Verfremdung der Darstellungsgegenstände durch das fototechnische Mittel der Solarisation tut ein Weiteres dazu, dass der Blick auf die Dinge ein anderer wird. Das sanfte Gekräusel des vom Wind bewegten Wassers findet sein Gegenbild im Faltenwurf der abgeknickten Hüfte, die nunmehr als ein Phänomen von Licht und Schatten wahrgenommen wird. Es ergeben sich Topografien des menschlichen Körpers, und es kommt zur Gestaltwerdung der Natur.


Traunstein, April 1999

 

Klaus Jörg Schönmetzler zur Ausstellungseröffnung
"Über der Zeit" von Rudi Pflügl und Andreas Pytlik

Meine sehr verehrten Damen und Herren,

Briefe schreiben zählt in unserer Zeit, also der Zeit von e-Mail, Handy, Telefon und SMS zu den aussterbenden Vermittlungsformen. Nicht ohne Anlaß hat deshalb die „Süddeutsche Zeitung“ eine Lesereihe großer Briefe des vergangenen Jahrhunderts in ihr Feuilleton mit aufgenommen. Und nicht ohne Anlaß geht die Klage unter den Verlegern um, Briefbände als persönlichster und damit erhellendster Teil jedweder historisch-biographischen Erkundung könnten - eher über kurz als über lang - selbst der Historie angehören.

So ist es ein anachronistisches, fast schon nostalgisches Unternehmen, dem wir unsere Aufmerksamkeit heute abend widmen. Denn was wir an den Wänden ausgebreitet sehen, sind nichts anderes als Teile eines intensiven, über zwei Jahre geführten Briefwechsels zwischen zwei Künstlern. Ein Briefwechsel, der mittlerweile über 150 Sendungen erfaßt. Wobei das Eigentümliche an diesen Briefen ist, daß sie - ihren Autoren entsprechend - in der Sprache der Kunst, also in Bildern, niedergeschrieben wurden. Und das noch Ungewöhnlichere, daß ihre Rückantwort jeweils gleich auf demselben Brief als Kommentar, als Zustimmung oder als Widerspruch erfolgte.

Ganz außergewöhnlich aber wird die Sache dadurch, daß in diese Schreiben sich ein Dritter und auch noch ein Vierter einmischt. Denn gerade so, wie vormals Gotthold Ephraim Lessing seine „Briefe, die Neueste Literatur betreffend“, formulierte, zugleich deren Kritik schon in die Formulierung einbezog und überdies als eigentlichen Adressaten eine universelle Leserschaft ansah; so handeln auch die Pytlik/Pflügl-Briefe von der „Neuesten Literatur“, nämlich von Leitartikeln, Glossen, Bildern, Feuilletons und Kommentaren aus der deutschen Wochenzeitschrift „Die Zeit“. Sie sind wie Lessings Briefe im zweifachen Sinne kritisch. Und ihr eigentlicher, letzter Adressat sind Sie, verehrte Damen und Herren: als Leser, Rezipienten und Betrachter.

Sagen wir es noch einmal - zugleich ganz simpel und nach Kräften methodisch. Unsere beiden Künstler, also Rudi Pflügl und Andreas Pytlik, sind - wie Sie und ich - zugleich auch Zeitungsleser; „Zeit“-Leser genauer. Irgendwann vor knapp zwei Jahren nun entschieden sie sich, ihre Lese-Erfahrung auszutauschen. Das heißt, die entsprechende Zeitungsseite wurde ausgerissen, malerisch mit einem Kommentar versehen, losgeschickt und dann vom anderen mit einem Gegenkommentar zurückgesendet.

Die künstlerischen Elemente dieses Prozesses sind uns selbstverständlich geläufig. Denn was eine Übermalung ist, das wissen wir - zum allerspätesten seit Arnulf Rainer - zur Genüge. Die Verwendung von Zeitungspapier als Malgrund wurde in den letzten acht Jahrzehnten sogar derart zu Tode geritten, daß bereits die Schulkinder zu stöhnen anfangen, wenn ihr Kunsterzieher mit einem Stapel Zeitungen in die Klasse einrückt. Und das Künstlerkollektiv, speziell das Künstlerduo, ist gerade hier in Bad Aibling durch die legendäre Symbiose Leibl-Sperl ein populärer Mythos.

Absolut nichts Neues also? Doch - etwas verblüffend Neues. Denn hier geht es gerade nicht um’s Kollektiv, sondern im Gegenteil um Dialektik, Gegensätze, Spannungen. Es geht nicht einzig um den Werkstoff Zeitungspapier, sondern auch um dessen Inhalt, dessen politische, gesellschaftliche, kulturelle und soziale Bezüglichkeiten. Und es geht nicht um Verfremdung, sondern um Verdeutlichung, Stellungnahme, um die Abgrenzung des eigenen Standpunkts.

„Über der Zeit“ heißt diese Bilderserie. Das transportiert gleich eine ganze Reihe von Bedeutungsebenen. Zunächst wird ganz schlicht „Die Zeit“, also die Zeitung gleichen Namens übermalt; was nicht nur das Titelmotto, sondern auch ein straffes formales Muster liefert. Denn „Die Zeit“ mißt ganz exakt 70 mal 50 Zentimeter pro Seite, was den Bildern hier bei aller Individualität eine genormte Größe, also im Wortsinn einen äußeren Rahmen aufzwingt. Die traditionelle Spaltenteilung dieser Zeitschrift liefert überdies ein Raster, gegen das man zwar anmalen kann, das man jedoch sogar im Widerspruch als inneren Maßstab respektiert.

Das ist die eine, simple Ebene. In ihrer zweiten sind die Bilder damit zugleich Kommentare über die „Zeit“. Einerseits über die so betitelte Zeitung, ihre Themen, ihre Inhalte. Andererseits über die Zeit, von der eben diese Zeitung handelt. Über unser aller Zeit. Über die Zeitereignisse. Über das Zeitige und das Unzeitige. Sprich, über das, was unsere Lebenszeit beeinflußt und bestimmt, in unseren Gedanken nistet, uns mit seinen Bildern infiziert.

Jedoch „Die Zeit“ als Zeitschrift ist zugleich - nach ihrem eigenen Anspruch - überzeitlich. Denn sie ist ja keine Tages-, sondern eine Wochenzeitung. Ihre Texte sind nicht wie der Müll in „Bild“ für die Minute geschrieben, sondern für die Dauer. Ihre Rubriken tragen hochgemute, bildungsbürgerliche Namen wie „Dossier“, „Leben“, „Chancen“, „Wissen“ - worüber sich die flotte Tagespresse notorisch erheitert. Wer „Die Zeit“ liest, so das Motto, opfert Zeit, aber gewinnt auch welche. Die Zeitungsblätter aus der „Zeit“ sind damit, so der Anspruch, zugleich Dokumente ihrer Zeit, in denen Zeitgeist überdauernd thematisiert wird (inwieweit die Seiten gegenüber diesem Anspruch dann bestehen, bleibt - Gott Dank! - allein dem Urteil von uns Lesern überlassen).

Soweit das inspirierende Versuchsfeld. Und sobald wir dieses Versuchsfeld abgeschritten haben, können wir beginnen, auch die Briefe selber mit Gewinn zu lesen.

Denn die beiden Briefpartner könnten unterschiedlicher kaum sein. Andreas Pytlik hat sich als Künstler die Farbe Grün zu einer Art Lebensmotto erkoren. Und zusammen mit der Zeitungsfarbe Schwarz, die für diese Serie mitverwendet, ergibt dies - Zufall oder nicht - exakt die beiden Farben, die wir alle aus der Schule als die typischen Tafelfarben kennen. Im Englischen heißt eine Schultafel ja sogar ausdrücklich „Blackboard“, und im Deutschen sind wir nicht minder sprichwörtlich mit dem „Schwarzen Brett“ vertraut. Bis dann im Lauf der sechziger Jahre die Schultafeln die uniforme Farbe Grün annahmen.

Das heißt: Andreas Pytlik schafft allein durch seine Farbwahl auf den Blättern der „Zeit“ Schreibflächen, in die Rudi Pflügl dann die für ihn charakteristischen Zeichen seiner Schreib-Kunst setzt. Oder aber: Rudi Pflügl gibt erst seine Zeit- und Zeitungskommentare schreibend ab; worauf Andreas Pytlik diese Zeichen grün und schwarz konterkariert.

Eine ideale Paarung, und entsprechend fließend und harmonisch kann das Resultat sein. Aber es muß nicht. Denn es gibt genausogut ein wägendes Nebeneinander. Oder auch ein skeptisches, zuweilen wütend widersprechendes Gegeneinander.

Als zum Beispiel Rudi Pflügl provokant mit einem Schreiben in der Farbe Lila anfing, kam dies für die Farbästhetik von Andreas Pytlik einer persönlichen Kränkung gleich. Eine Kränkung, die er prompt mit einem nicht minder provokanten Leuchtgrün konterte. Das Resultat wurde dann diese schwungvoll aggressive Serie, die Sie drüben an der Wand versammelt sehen und in der es streckenweise weit mehr um persönliche Empfindlichkeiten als um das gesteckte Thema ging. Wenn Sie genau hinsehen, werden sie in einem Blatt die mürrische Pytlik-Bemerkung finden: „Dein Lila regt mich auf“. Und wenige Blätter später boshaft „Ich hoffe, dir geht Lila aus“. Ein Schlagabtausch, in den sich unverhofft dann wiederum der Dritte einmischt. Denn ein ganzseitiges „Zeit“-Dossier begann damals ausgerechnet mit der Headline „Der Kampf der Werte“. Was Andreas Pytlik natürlich zu einem demonstrativen grünen Rechteck provozierte, das Rudi Pflügl mit einer wahren Lila-Orgie umrandete und übermalte.

Das aber ist nicht etwa ein Einwand, sondern im Gegenteil das eigentlich Phantastische an diesem Kunst-Austausch: daß trotz der Tafelfarben wir, das Publikum, nie stur geschulmeistert werden. Daß es gerade keine Politkunst im Stil der Achtzigerjahre ist, die mit dem Hammer des Gutmenschentums auf unsere Köpfe einprügelt. Sondern daß zwei Künstler mit den „Zeit“-Problemen zugleich ihre ganz persönlichen Obsessionen ausstellen - und damit auch Platz für unsere offenhalten. Es sind wirklich Briefe, die wir hier zu lesen bekommen. Öffentliche und private, schöne, leidenschaftliche, verspielte, grimmige, verzweifelte, gewitzte, alberne und kluge Briefe. Kurz: gelebte Zeit. Gelebtes Leben. Sichtbar.

Daß gelebte Zeit auch immer Zeitgeschichte spiegelt, ist ein Überschuß und eine Bedingnis dier Bildentstehung. Man kann diese Bilderbriefe deshalb auch, wie die Rubriken einer Zeitung, nach Themen ordnen. Das politische Thema etwa, unser aller Kriegsangst, die sich in Deutschland immer noch mit den Urängsten unserer jüngeren Geschichte trifft. So hat zum Beispiel eine Hitler-Reportage in der „Zeit“ Andreas Pytlik veranlaßt, jede einzelne Zeile des Artikels mit grüner Farbe auszustreichen. Rudi Pflügl hat dann über diese Striche noch ein ganzes Feld von Strichen und Kreuzen übergelegt. Und trotzdem schlägt der gedruckte Name Hitler unübersehbar durch, und aus den Zeitungsspalten wird ein Gräberfeld, ein parzellierter Soldatenfriedhof. So, wie das Wort „Massenvernichtungswaffen“ Rudi Pflügl provozierte, die zwei Wörter „Krieg“ und „Sterben“ endlos über das Papier zu schreiben. Worauf dann Andreas Pytlik tiefes Schwarz über die ganze Fläche deckte.

Derart bekenntnishaft politisch geht es allerdings nur selten zu. In aller Regel sind es Bildideen, Formenphantasien, die sich von den Zeitungstexten inspirieren lassen. Wenn zum Beispiel „Die Zeit“ mit einer Pracht-Überschrift wie „Neue Farbe, nächstes Thema“ daherkommt - dann kann Andreas Pytlik gar nicht anders, als seine Standardfarben Grün und Schwarz zu einer neuen Farbe und damit zu einem neuen Thema zu vermischen. - Und wenn ich Ihnen jetzt ein paar weitere, willkürliche Überschriften vorstelle wie „Kleine Zelle, große Sprengkraft“ oder „Irgendwie Dunkel“ oder „Fruchtbar auf Rezept“. Dann ahnen Sie bereits aus solchen Titeln, was auf den entsprechenden Bildern abgeht. Ganz zu schweigen von den Zeitungsseiten, auf denen ein Foto oder schlicht das Layout selber dazu provoziert, das Vorgesetzte weiterzuentwickeln, fortzuschreiben, Form mit Gegenform zu konterkarieren.

Derart machen diese Bilder uns zu Zeit- und Zeitungslesern. Und zu Lesern einer außerordentlichen Brieffreundschaft. Und wenn bei der Erst-Ausstellung in der Rathausgalerie Burghausen ein Kritiker monierte, die Bilder seien in sich so verschmolzen, daß man sie für die Produkte eines einzigen Künstlers halten könnte - dann ist das zwar einerseits recht schlampig hingeguckt; doch andererseits ein ziemliches Kompliment.

Womit Sie an der Reihe wären. Sie als Leser und Betrachter. Hier, in einer Schau, die einzigartig ist, weil sie zu zweien und zu dritt einherkommt und dabei doch eines ist. Viel Spaß damit und vielleicht etwas Staunen. Wenn Sie mehr erfahren wollen: Zum Finale am 6. April werden die beiden Künstler selber Rede und Antwort stehen - und vielleicht etwas ganz anderes erzählen als ich. Was nota bene ganz im Sinne dieser Bilder wäre.


Kunstverein Bad Aibling, 9. März 2003

 

 

Max Regensburger zur Austellungseröffnung "Abschied vom Ludwigsbad"
von Hildegard Manzke und Rudi Pflügl.


Guten Abend, meine sehr verehrten Damen und Herren
Haben wir nicht erst groß gefeiert, 1200 jähriges Bad Aibling, was sind dagegen 150, ja mittlerweile schon 160 Jahre Badgeschichte. Viel wenn man in Generationen rechnet in die Details geht.
Wenn man plötzlich feststellt, dass der Tod einer Einrichtung eine Stadt ebenso betrifft und verändert wie der Tod eines geliebten Menschen eine Familie.
Die bayerische Verwaltungsreform hatte das 1000 jährige Aibling im 19 Jhdt. gerade erst durchgerüttelt, die Honoratioren, vielleicht auch der Bürger erkannte die Folgen des Bedeutungsverlustes.
Vergleichbar, eines stehenden Autos mit laufendem Motor, es erzeugt nur Lärm und Wärme, erging es Aibling.
Die kleinstädtische, biedermeiersche Idylle, war nur die Oberfläche man bewegte sich in einem bedenklichen Zustand.
Da plötzlich erscheint ein Mensch mit Leidenschaft und Zuversicht, der weit über den eigenen Egoismus hinaus auch an das Gedeih des Ortes und dessen Zukunft denkt. Dr. Desiderius Beck, Landgerichtsarzt. 1844 erwirbt er das Grundstück an der Rosenheimer Str. mit einigen Gebäudlichkeiten. Ab 1845 werden die ersten Moorbäder verabreicht. 1846 erscheint der Becksche Führer zur Moor- und Soolenbadeanstalt Aibling.
Noch ist man kein Bad !
Während in der Nachbarschaft die industrielle Entwicklung sprießt, steht Aibling fest auf dem Boden der Tradition einer Handwerker und Verwaltungsstadt.
Das kleine Pflänzchen Bad wächst, aber gedeiht es?
Beck muß bereits sieben Jahre später aufgeben. Der Badebetrieb geht weiter unter häufig wechselnden Besitzern.
1871 erhält das Haus die staatlich, königliche Genehmigung sich Ludwigsbad nennen zu dürfen.
Als Beck 1872 wegen seiner Leistung für den Ort von der Marktgemeinde zum Ehrenbürger ernannt wird, steht er als Gerichtsarzt wegen seiner als sehr schwach eingestuften Leistungen kurz vor einer drohenden Absetzung. Persönlich macht er den Eindruck eines resignierten Menschen.
Das Moorbaden zeigt jedoch die ersten Erfolge im Ort.
Weitere Badebetriebe und Hotels entstehen, auch private Vermieter verbessern ihr Einkommen, Bahnanschluss, Zeitung, Kurpark, Gründung vieler Vereine. Eine deutliche Zunahme der Bevölkerung, Entwicklung einer städt. bürgerlichen Architektur, wie Meggendorfer und Rosenheimer Str. zeigen. Rückerhalt des Bezirksamtes ( Landratsamt ), der Landkreis Aibling ersteht verkleinert neu. Nach der Jahrhundertwende hat Aibling die Ausstattung eines Oberzentrums! Amtsgericht, Finanzamt, Landratsamt, Landkreis, Kurhaus, Schwimmbad, Bahnanschluss, Stichbahn nach Feilnbach, Post.
Auch die Marktgemeinde engagiert sich notgedrungen von 1925 bis 1938 als Besitzer des Ludwigsbades, überglücklich, als Kaspar Antretter, ein erfahrener Gastronom und Küchenchef das Haus übernimmt, eine lang anhaltende Kontinuität. 50 Jahre Familienbesitz, trotz Krieg und Nutzung als Lazarett, Flüchtlingslager und Unterkunft für Heimatvertriebene bis 1954.Das Nachkriegswirtschaftswunder berührt auch Bad Aibling.
Das Haus floriert, während sich eine Reihe eleganter Kurhotels der Jahrhundertwende bereits wieder vom Markt verabschiedet haben. Aber das Alles ist nur der Vorgriff auf eine Entwicklung die man mit Bädersterben, Gesundheitsreform, übermäßig starkem Verkehr, fehlender Umgehungsstr. erklärt oder verkleidet.
Ein elementarer Strukturwandel, Fehleinschätzungen des Zukunftsmarktes, Investitionsstau, geringe Unterstützung, mangelnde Unternehmerfähigkeiten, falsches Standbein, falscher Standort, deutsche Kosten, deutsche Preise, die Aiblinger Gene?
Wie viele Gründe dafür oder dagegen ließen sich noch aufzählen?
Tatsache ist: In dem vergangenen Jahrzehnt haben uns verlassen: Das Leoheim, Hotel Meier, Schuhbräu, Karolinenschlößchen, Klinik Alpenland, Alpenfrieden, Beylerhof, Klinik Ghersburg, Badeabteilungen Hotel St. Georg, Johannisbad, Novalishaus, diverse Privatvermieter, Umbau und Umstellung BFA, und nicht zuletzt das Ludwigsbad.Das sind insgesamt mehr als 600 Betten bei 50 % Auslastung 110 000 Übernachtungen mal 100 € sind 11 Millionen Euro jährlich.
Verlassen haben uns die deutsche Kaserne, die Amerikaner, in Anführungszeichen die„Aiblinger Sparkasse", die „Raiffeisenbank Mangfalltal" das Lastenausgleichsamt, eine Reihe Aiblinger Gewerbebetriebe,
eine Vielzahl kleiner Tode von Einzelhändlern, eine offene Liste.
Nun könnte man sagen, warum erzählt er uns das Alles, warum diese Details?
Mit dieser Ausstellung meine Damen und Herren zeigen ihnen Frau Manzke und Herr Pflüglv nicht nur das Leiden des Gebäudes, der Einrichtung Ludwigsbad, sie werden Zeugen eines Mordes. Fall eines Symbols
dieses Ausweiden, diese Zerstörung!
Angefangen von professioneller Organentnahme bis hin zur mutwilligsten Zerstörung durch innerlich, seelisch schon in jungen Jahren ebenso erniedrigten, zerstörten, zukunftslosen, hoffnungslosen Menschen, die in depressiv exzessiven Phasen ihre Wut an sich und der Gesellschaft auslassen müssen und hier ein Ventil finden.
Zugleich die zerstückelte Hoffnung einer örtlichen Gesellschaft, die sich selbst Aasgeierhaft an den Leiden der Besitzer weidet und so zumindest verbal ihren Anteil an der Zerstörung haben.
Nicht begreifend, dass sie sich mit ihren gierigen Schnäbeln schon in die eigenen Beine hacken.
So stehen die Bilder für eine scheinheilige, inhumane, egoistische Gesellschaft die ein weiteres Mal ihren Zenit überschritten hat, Alles wollend, Nichts begreifend. Den nächsten Fehler an den Anderen reihend, wie ein Schritt vor den Anderen gesetzt wird.
Neben der Anklage die diese Bilder darstellen, haben sie auch einen eigenen ästhetischen Reiz, sicher bedingt durch das klärende, konzentrierende Schwarz - Weiß, durch den großen Raster der Vergrößerung dieser Laserdrucke. Nostalgische, skurril- milchige Mischung von Ein- und Ausblicken beklemmender Einsamkeit, eingreifende, zurückerobernder Natur, Chaos, Müll, berührende Szenen, Schimmel allenthalben, durchwühlt, umgekippt, kaputt geschmissen, auf einem Bild noch- das heile Epitaph des Dr. Beck, das früher im Gang des alten Rathauses eingemauert war, zerstört kurz vor seiner zweiten Entnahme, zur Sicherung. Interessante Kombinationen.
„Hallo", ist hier jemand?
Als hätte gerade jemand den Schauplatz verlassen.
Ist es falsche Wehmut wenn man an das Schöne im Alten erinnert, ist es sinnlos wenn man zur Gemeinsamkeit aufruft, ist es falsch an eine Besserung zu glauben.
Eines wäre mit Bestimmtheit falsch, ihnen viel Spaß beim Betrachten der Bilder zu wünschen.
Die Bilder entstanden vor zwei Jahren in einer einmaligen Aktion, an den Gegebenheiten vor Ort wurde Nichts verändert, Nichts zurechtgerückt.
Die Wegführung entlang der Wände und Bilder bedeutet, quasi, es geht kein Weg am Ludwigsbad vorbei, wir müssen uns damit auseinandersetzen, die Folgen abschätzen, die Konsequenzen ziehen!
Den meisten Besuchern wird damit ein Ort näher gebracht, den sie weder jetzt noch in heilen Zeiten je betreten haben.
Die laute Frage: Wie darf denn so etwas sein? Gerät deshalb zum Vorwurf an sich selbst. Nützt die Stadt nicht nur als Schlafstadt!
Bad Aibling soll leben!

Kunstverein Bad Aibling, 10. Juli 2005

 

Mitgliederausstellung Kunstverein Bad Aibling (2005)


 

Spendenaktion St. Nikolaus Rosenheim (2006)


 

Strukturen, Fotoarbeiten, Dinzler Kunstmühle Rosenheim (2008)


 

Austellung "Alle Staatsgewalt geht vom Volke aus - Balance der Kräfte?", Schloss Hartmannsberg (2008)

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Fotoarbeiten "Strukturen" Bajuwarenmuseum Waging (2009)


 

Austellung "Ikarus", Schloss Hartmannsberg (2009)

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Schrift- und Fotoarbeiten, Privatschule Dr. Kalscheuer Traunstein (2010)

Rudi Pflügl, mein geschätzter Freund und Kollege, hat mich gebeten, sie verehrte Gäste, in seine Ausstellung im Foyer der Dr. Kalscheuer Wirtschaftsschule Traunstein einzuführen.
Im Rahmen der heutigen Eröffnung ist es mir eine Freude Sie auf die poetischen Qualitäten der Schriftbilder hinzuweisen. Schriftbilder, die nahezu nichts Lesbares zeigen aber in hohem Maße Empfindbares. Vor ein paar Wochen habe ich die Ausstellung von Rudi Pflügl in der Galerie in Neubeuern besucht. Da ich vom Künstler aufgefordert bin diese Ausstellung, in der wir uns gerade befinden, zu eröffnen – habe ich nunmehr die Möglichkeit Ihnen von der Herzlichkeit zu berichten, die mich beim Betrachten der in Neubeuern ausgestellten Schriftbilder berührte. Und die dort für mich spürbare befreite Lust Rudi Pflügls diese Blätter zu bekritzeln, zu bekrakeln bis das so bearbeitete Schriftbild seinen erzählerischen Duktus preisgibt – aber eben nicht mehr.
Aufgrund der vom Künstler mir übertragenen Aufgabe diese Eröffnungsworte über sein Werk zu formulieren und an Sie, verehrte Eröffnungsbesucher zu richten möchte ich es nicht versäumen auch den zweiten hier in Teilen gezeigten Werkzyklus mit Ihnen näher zu betrachten. Die von Rudi Pflügl seit langem betriebene Strukturfotografie, der im ersten Moment durchaus kühler wirkende Teil im Werk des Künstlers Rudi Pflügl. Aber lassen Sie sich durch das kühler wirkende Medium der Fotografie nicht täuschen, denn diese Strukturen zu erkennen, mit dem Auge aus einem großen Ganzen herauszufiltern – ja das Ganze zu sezieren um dem entsprechenden Detail die volle Aufmerksamkeit zu widmen, ihm eine
neue Deutung – Bedeutung zu verschaffen, braucht nicht nur ein gutes Auge sondern den ganzen Menschen mit durchaus analytischem Empfinden.

Soweit also alles wunderbar, bis auf ein Problem: Rudi Pflügl ist, wie er auf seiner Homepage selbst veröffentlicht, Kunsterzieher. Und damit nicht genug er übt diesen Beruf, mit der äußerst fragwürdigen Bezeichnung, auch noch hier an dieser Schule aus. Eine Möglichkeit besteht darin, dass wir hier gerade einen Fall von Vorteilnahme aufdecken.
Oder Missbrauch, Rudi Pflügl benutzt uns, die Schule und die Schüler um sich als Künstler feiern zu lassen.
Hat Rudi Pflügl diese angeblichen Schriftbilder und Fotografien seit Jahren nur vorgetäuscht, diese heutige Eröffnung, seit Jahren minutiös geplant durch das Aufbauen einer Künstlerbiografie und Homepage, um sich mit dem heutigen Tage über sein Kollegium zu erheben - Ihr seid lediglich schnöde Mathematik-, Deutsch-, Musik- und Englischlehrer, ich dagegen – Rudi Pflügl bin freischaffender Künstler und Kunsterzieher..
Wir haben also dringenden Klärungsbedarf.
Lassen sie uns äußerst behutsam diesen Fragen nachgehen um herauszufinden in welchem dieser Szenarien wir uns eventuell befinden. Beginnen wir mit dem Begriff des Kunsterziehers. Hier kann ich Rudi Pflügl komplett freisprechen, diese Berufsbezeichnung stammt nicht von ihm, wobei ich bei meiner Recherche keine eindeutige Herkunft der Bezeichnung gefunden habe, leider auch keinerlei Kritik am Begriff. Man ging wohl früher in der Philosophie von einer ästhetischen Erziehung aus und leitete daraus dann den Kunsterzieher ab. Aber Kunst zu erziehen scheint mir diktatorisch, hat Kunst doch mit Freiheit und Begabung zu tun. Freiheit kann ich anregen, Begabung muss man wiederum Freiraum verschaffen, das Korn wassern, damit es keimen kann. Der Mut, den jeder Künstler aufbringen muss, um sich mit seiner Kunst öffentlich zu machen, kann nie anerzogen sein.
Der Kunsterzieher lebt mit einer überheblichen Berufsbezeichnung, die fälschlicherweise vorgibt, erzieherisch tätig zu sein. Zudem arbeitet der Kunsterzieher unter einer Berufsbezeichnung, die vorgibt, die ihm anvertrauten jungen Menschen in jeder Kunst erziehen zu können. Meines Wissens gehört zur Kunst auch die Musik, die Poesie, die Literatur und die darstellende Kunst – die Schauspielkunst. Verehrte Musiklehrer, Deutschlehrer und Lehrer, die sie seit Jahren mit großem Engagement schulische Theatergruppen leiten, sollten sie Fragen kunstfachlicher Art haben, die das von ihnen unterrichtete Kunstrandfach betreffen, holen sie sich den weisen Rat des jeweiligen Kunsterziehers, er wird sie nicht im Stich lassen.
Aber wie bring ich jetzt Rudi Pflügl aus dieser Nummer raus, schließlich bin ich ja eingeladen diese Ausstellung zu besprechen und nicht um Ihnen von meiner paranoiden und ablehnenden Haltung gegenüber einem Berufsstand zu berichten.

Wobei, zwei Beispiele noch: In der achten Klasse eines von mir besuchten Gymnasiums hatte ich eine junge progressive Kunsterzieherin und zudem das gesamte Schuljahr über Noten zwischen fünf und sechs auf meine Arbeiten. Im nächsten Jahr hatte ich dann einen Lehrer, den ich nicht als Kunsterzieher bezeichnen kann und hatte am Ende des Jahres die Note 1 im Zeugnis. Er hätte Rudi Pflügl heißen können.
In einer Kleinstadt, nicht weit von dieser entfernt, jedoch in einem anderen Landkreis, kannte ich eine Kunsterzieherin, die, wie viele andere auch, einige ihrer Arbeiten zu einer Jury einreichte, die die Aufgabe hatte Werke auszuwählen, die dann im Rahmen einer der vielerorts stattfindenden Sammelausstellungen gezeigt werden. Die Jury war, wie meist, gewählt und fünfköpfig, die Arbeiten der Kunsterzieherin wurden nicht angenommen.
Anruf bei mir nach der Bekanntgabe, ich war ein Kopf der fünfköpfigen Jury. Die Erzieherin, Kunsterzieherin, war spürbar tief betroffen über diesen ablehnenden Bescheid. Wie ich finde verständlich, was ich ihr auch zu verstehen gab. Dieses Verständnis half nichts, denn sie fürchtete die Peinlichkeit dieser Entscheidung, was mich zum Nachfragen herausforderte, denn, was daran peinlich sein kann, war mir verschlossen. Sie, die Kunsterzieherin, hatte ihrem Kunstleistungskurs vor der Jurytagung bereits stolz mitgeteilt, dass sie an der demnächst stattfindenden Großen Sammelausstellung teilnehmen wird. Jetzt war sie genötigt vor die Klasse zu treten und zu erklären, dass mindestens drei der Juryteilnehmer nicht ihrer Meinung waren. Willkommen in der Realität.
Einen solchen Anruf habe ich von Rudi Pflügl nie erhalten.

Deshalb ist Rudi Pflügl für mich kein Kunsterzieher, sondern ein verantwortungsvoller Lehrer, der das Fach bildende Kunst unterrichtet. Und, wie ich während unseres Projektes an der Rosenheimer Dr. Kalscheuer Wirtschaftsschule erleben durfte, mit Lust für die Arbeit mit den Schülern, mit der gleichen Lust, die ich Eingangs schon beschrieben habe beim Betrachten seiner Schriftbilder. Er hat ein Gefühl für die Grenzen seines Berufes, ein Gefühl für die Begabungen die ihm begegnen und versucht zu wässern, wenn auch manches Mal vergebens. Ein Gefühl für Grenzen, wie es seine Strukturfotografien auch verlangen.

Und es ist kein Vorteil für ihn hier auszustellen, an der Schule an der er als Lehrer unterrichtet. Denn er zeigt sich den Schülern mit seinen Arbeiten, mit seiner Begabung, mit seiner Empfindsamkeit und mit seiner Lust am Schöpferischen – nackt wie jeder Künstler, wenn er seine Arbeiten öffentlich macht. Da es Schüler sind, die er mit dieser Seite seiner Person konfrontiert, wird er sie nach den Ferien wieder unterrichten und es werden nicht alle respektvoll damit umgehen können. Dieses Risiko kann Rudi Pflügl eingehen, da er es geschafft hat, Beruf, den des Lehrers, und Passion, die des Künstlers, beiderseits mit Lust und Realitätssinn zu füllen.

Deswegen ist es mir wirklich eine Freude Sie auf die poetischen und liebevollen Schriftbilder sowie auf die Strukturfotografie, die einem scharfen analytischem Auge und Menschen entstammen, hinzuweisen.

„Bravo Rudi!“

Andreas Pytlik
Eröffnung der Ausstellung
Rudi Pflügl, Foyer der Wirtschaftsschule Dr. Kalscheuer
28.10.2010

 


 

Installation "Die Krone der Schöpfung", Schloss Hartmannsberg (2010)

OVB Artikel zur Austellung

Zeitgenössische Kunst bei der Jahresausstellung des Landkreises Rosenheim in Schloss Hartmannsberg Räume der Erkenntnis Nachdem man im vergangenen Jahr das Thema der weltweiten Finanzkrise wählte, indem man Höhenflug und Sturz im Bild des Ikarus thematisierte, wagt man heuer den Blick in die Zukunft. In den knapp 90 Arbeiten der insgesamt 24 Künstlerrinnen und Künstler aus der Region und München befindet man sich in einer Gedankenwelt, die sich mit den verschiedenen Medien präsentiert. Mit dem Titel "Spuren in die Zukunft" hat man bei der Jahresausstellung des Landkreises Rosenheim in Schloss Hartmannsberg das letztjährige Thema erweitert. Die Umsetzung erfolgt in den Medien Malerei, Skulptur, Fotografie sowie Installation und überrascht mit einer klaren Präsentation. Dass man sich in diesem Jahr nur auf etwa die Hälfte der Werkschaffenden begrenzt, hat sich gelohnt. Viele der Räumlichkeiten sind einer Künstlerpersönlichkeiten gewidmet. Ein Konzept, entwickelt von Christine Schönmetzler, welches eine vielschichtige Ausstellung entstehen ließ, die einen aktuellen Blick auf Zeitgenössisches in der Region freigibt. Ein schlüssiges Nebeneinander der 86 Arbeiten. Beim Durchwandern der Räumlichkeiten bleibt das Gefühl der Überschaubarkeit und einer geglückten Umsetzung des Themas.Als "Krone der Schöpfung" bezeichnen Hilde Manzke, Rudi Pflügl und Christine Schönmetzler ihre Rauminstallation zum Thema. Die Aiblinger Künstler Manzke und Pflügl überraschen immer wieder mit gemeinsamen Installationen. Zugemüllt mit all den Dingen des täglichen Lebens, schaffen sie hier einen Raum der Erkenntnis.

Online-Artikel vom 13.07.2010, OVB >>>


 

Rauminstallation im alten Rathaus Bad Aibling (2011)